Hope – KURZ-Version in einfacher Sprache
Beschreibung
NEU: Hope jetzt als Kurzversion
in einfacher Sprache
A4 Format, Schriftgröße 16
größerer Zeilenabstand, Mehr Bilder
Umfang: 76 Seiten
ISBN: 978-3-00-068426-5
"Wenn du in der Sahara vom Pick-up fällst, bist du tot." - Moussa
Sie haben alles verloren: Die Eltern, ihr Zuhause und die Hoffnung auf eine Zukunft.
Um ihrer ausweglosen Situation in Guinea zu entkommen, wagen die Zwillinge Moussa und Ibrahima die Flucht von Guinea nach Europa. Mit ihren fünfzehn Jahren machen sie sich einfach auf den Weg: ohne Gepäck, Proviant oder Geld: 9.105 km, zu Fuß, im Pick-up und Schlauchboot.
Mehr als einmal blicken die Brüder dem Tod ins Auge. Zurückgelassen in der Wüste. Gefangen in der Hölle von Tripolis. Ausgesetzt auf dem Mittelmeer. Alleine die Hoffnung auf ein besseres Leben lässt Moussa und Ibrahima die Strapazen überstehen.
Nur einer von zehn Flüchtlingen überlebt die gefährliche Reise. Werden die beiden Brüder schaffen, was den Wenigsten gelingt?
Versand: Kostenfrei in Deutschland, bitte kontaktieren Sie uns bezüglich der Versandkosten in andere Länder (service@hopebuch.de)
Leseprobe:
Agadez (Ibrahima)
Am vierten Abend kamen wir in die Wüstenstadt Agadez.
In Agadez waren 2016 etwa 120.000 Flüchtlinge aus Westafrika.
Sie suchten dort ihren „Schleuser“ für die Fahrt nach Tripolis.
Schleuser sind Menschen, die den Flüchtlingen bei der Flucht helfen.
Dafür bekommen sie Geld, sehr viel Geld.
Verschlafen stiegen wir aus.
Der Busbahnhof war sehr voll: Viele junge Männer,
müde weinende Kinder mit ihren Eltern
und auch Straßenhändler.
Suchend blickten wir uns um.
Wie sollten wir hier unseren Schleuser finden?
Wir hatten nur sein Foto.
„Wo fahren die Autos nach Tripolis ab?“, fragten wir einen jungen Mann. Er saß auf dem Boden und hatte ein verletztes Bein.
Der Mann antwortete:
„Macht das nicht!
Die Fahrt durch die Wüste ist zu gefährlich.
Ich bin vom Pick-up gefallen.
Ich brach mir mein Bein
– ein anderer Mann war sofort tot.“
Moussa und ich sahen uns entsetzt an.
Was sollten wir tun?
Stumm blickten wir uns an und dachten:
Alles war besser als unser altes Leben…
Wir wollten die Flucht wagen!
Traurig zeigte der junge Mann uns den Weg, wo die Pick-ups nach Tripolis abfahren.
Wir warteten dort mit vielen anderen Flüchtlingen.
Dann kamen die Pick-ups und wir fanden unseren Schleuser: Abdul.
Foto:
Die Strecke von Agadez bis Tripolis ist 2.800 km lang.
Das ist so weit wie von Hamburg nach Spanien.
Bei der Fahrt nach Tripolis fährt man aber mitten durch die Wüste.
Ohne Autobahn und Raststätten.
Die Autos fahren durch den Sand.
Wir Flüchtlinge fuhren auf der Ladefläche des Pick-ups mit.
Es war sehr eng, wir waren 20 Personen.
So saßen wir auf dem Pick-up:
Foto:
Abdul gab uns eine Flasche Wasser und einen dicken Stock.
Was sollten wir mit dem Stock?
Wir mussten den Stock in den Boden der Ladefläche rammen.
So konnten wir uns daran festhalten.
Damit wir nicht vom Pick-up herunterfallen…
Nun lag der gefährlichste Teil unserer Reise vor uns...
2.800 km mitten durch die Sahara!